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Theorie und Praxis der Edition - 'critique génétique' und Schreibprozesse

Immer seltener werden die Leser und Leserinnen, die sich beim Lesen eines Textes die Frage nach seiner Authentizität stellen. Die meisten sind sich nicht bewusst, dass insbesondere bei älteren Texten als entscheidender (und gegebenenfalls auch manipulierender) Mittler der Editor zwischen Autor und Leser tritt.

Diese Mittlerrolle - in ihren unangefochtenen Verdiensten um das literarische Erbe genauso wie in ihren problematischen Auswirkungen - bildet einen zentralen Fokus für Unterricht und Forschung an der Abteilung für Germanistik der Universität Namur. Einerseits werden die Studierenden angehalten, den literarischen Text (kritisch) zu befragen, Kommentare sinnvoll zu nutzen und durch das Studium von 'Vorstufen' zu publizierten Texten Einsichten in die Arbeitsweisen von Autoren und Autorinnen zu gewinnen.

In der Forschung hat sich insbesondere Prof. Anke Bosse auf Theorie und Praxis der Edition konzentriert und eine Reihe von Publikationen vorgelegt, so vor allem die erste vollständige Nachlass-Edition zu Goethes West-östlichem Divan. Sie hat darüberhinaus an den Neuausgaben des Divans in der Frankfurter Goethe-Ausgabe und der Münchner Goethe-Ausgabe mitgearbeitet. Hinzu kommen ihre Publikationen zur 'critique génétique' und zu literarischen Schreibprozessen insbesondere bei Autor/inn/en des 20. Jahrhunderts.

Durch Kontakte zum Goethe- und Schiller-Archiv (Weimar), zur Arbeitsgemeinschaft für germanistische Edition und zum Institut des Textes et Manuscrits modernes, CNRS, Paris, hält sie sich auf dem je aktuellen Stand der Diskussion.