Prof.
Dr. Anke Bosse Home Forschung Publikationen KOLLOQUIEN UND AUSSTELLUNGEN français |
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Thomas
Bernhard, der vor genau 15 Jahren, nur 58jährig, starb,
ist der heute berühmteste österreichische
Autor des 20. Jahrhunderts. Im Andenken an den Tod dieses außerordentlichen
Schriftstellers bieten die Universitätsbibliothek Moretus Plantin und
das Institut der Germanistik der Universität Namur eine zweisprachige,
deutsch-französische Ausstellung. Diese Ausstellung beginnt mit einer Einführung in das Leben Thomas Bernhards anhand einer Serie privater Fotos und eines Videos, das mehrere Interviews und öffentliche Auftritte Bernhards im Original mit französischen Untertiteln bietet. Das Hauptaugenmerk der Ausstellung aber ist auf Bernhards Werk gerichtet. Dem Besucher werden daher eine Reihe beeindruckender Typoskripte und Manuskripte gezeigt, die es jedem/jeder erlaubt, sich in die einzigartige poetische Arbeit Thomas Bernhards zu vertiefen. Bernhards Arbeit und Werk zeugen von seiner radikalen künstlerischen Konsequenz, seiner permanenten Suche nach Wahrheit und Wahrhaftigkeit, ja seiner Bereitschaft, sich durch beizende Kritik an Dummheit und Borniertheit in Gesellschaft und Politik immer wieder Skandale einzuhandeln. Schreiben bedeutete für Bernhard, seit seiner Jugend schwerkrank, auch Überleben: "Écrire pour survivre". Entstanden ist ein imposantes Werk, dessen internationaler Ruhm auch nach Bernhards Tod weiter wächst. Es ist übrigens fast vollständig ins Französische (und andere Sprachen) übersetzt. Dieses Werk enthält gut 20 Romane und Erzählungen, beginnend mit dem Roman Frost, mit dem Bernhard 1963 seinen literarischen Durchbruch schaffte. Das Erzählwerk kulminierte 1986 in dem Meisterwerk Auslöschung. Ein Zerfall. Kommen hinzu 5 autobiographische Erzählungen und mehr als 15 Theaterstücke, die mit großem Erfolg aufgeführt wurden und auch heute noch einen festen Platz im Repertoire der großen europäischen Bühnen haben. |
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Die
Ausstellung wurde u.a bereits in Wien,
Avignon, Zagreb, Peking und New York gezeigt. Nach Namur wird sie weiterreisen
nach Antwerpen. Sie
wurde realisiert durch die Thomas Bernhard Privatstiftung (Wien, Österreich)
und unterstützt durch die Universität Namur, das Österreichische
Kulturforum an der Österreichischen Botschaft in Brüssel und
durch das Österreich-Zentrum der Universität Antwerpen (OCTANT). |
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